Tag: Gesellschaft


ta???e?

Mai 11th, 2012 — 5:49pm

Wahnwitziges Zeitalter der Beschleunigung – as proven by an item I fetched just from today’s news:

„Investing is a binary activity, and its practitioners are speed junkies. A New Jersey company, Hibernia Atlantic, is spending $300 million to run a new cable across the Atlantic Ocean so that information can travel 5.2 milliseconds faster between New York and London.“

(Joe Weisenthal vs. the 24-Hour News Cycle, New York Times, 10 May 2012, p. 3)

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s’Mundart: weder zrugg zum Anfang

November 30th, 2011 — 10:27pm

[23] Oha lätz!

Im-e-ne schöne Ort im Aargäu het nonig lang es Pärli Hochsig gha. S’Rägeli, so het das Brütli gheiße, isch nümme grad es hüttigs Häsli gsi und zue de Schönschte het mes wahrhaftig au nid chönne zelle (denn im Vertrouwe gseit, es het es chlis Högerli!).
Aber wie me das jo mängisch trifft im Läbe, das Högerli wird verdeckt mit Gäld und Guet, und wenn eine schön warm cha ine sitze, so luegt er so nes Fehlerli chum a – ämel vor em Hochsig isch es so! –
De Hans-Ueli het’s grad so gmacht; und trotzdem er vo arme Lüüte härgschtammt het, händ sogar no Schtimme do und dert welle luut wärde im Dorf: „De

[24] hätt jez gwüß no en anderi chönne uselüpfe, so ne subere Burscht!“ –
Wo’s aber gar do no bekannt worden isch, de Hans-Ueli heig us der Frömdi vier und fümf Tuusigi mitbrocht, do het mängi vo s’Rägelis Fründinne voll Niid dänkt: Wenn men au das vorhär gwüßt hätt! – de hätt i au no gnoh! Wer das G’rücht eigetlech under d’Lüüt brocht het, het niemer gwüßt, sicher isch es aber us der Familie vo der Brut cho. Jo nu, z’mache isch do nüt meh gsi, s’Hochsig isch agseit worde, und alli, die wo de Hans-Ueli sunscht no gärn gha hätte, händ sech tröschtet, wenn sie nume wenigschtens zum Hochsig iglade worde sind.
En wunderschöne Herbschttag isch es gsi, wo sie z’sämme g’geh worde sind, und mängs no so hübsches Meitschi het nid so nes flotts, fidels Hochsig, wie das Rägeli mit sim Högerli. –
’s isch halt eso gsi – d’Schwigerältere händ scho lang under sich usgrächnet, wie sie denn, vo dene paar Tuusig vom Hans-Ueli, ihres Heimetli wele vergrößere und do und dert loh mache, was eigetlich scho lang nötig gsi wär; wenn er jo bi ihne inesitzi, dörf er denn nüt säge! Drum het de Schwigervatter i siner Freud jez a dem Tag mängs Fränkli loh schpringe und het s’Gäld nüt agluegt – sunscht dernäbe ischt er en huuslige g’hebige Buur gsi, wie nume eine! I der Wirtschaft, wo das Fescht abghalte worden isch, händ sie scho flott tanzet, und dem Schwigervatter sis Härz isch immer größer worde vor Glück, je meh leeri Wifläsche als vor ihm zue gschtande sind. Z’letscht chan er’s nümme ushalte,

[25] er nimmt de Hans-Ueli und zieht en voruse vor d’Türe, s’isch no vill gsi, daß er ne nid ume Hals gnoh het. – Jez aber dusse wo’s niemer gseht, drückt er ne fescht, so fescht a sech, als er nume het chönne und chücht ihm derbi glücksälig is Ohr: „Gäll, für eso vier, fümftusig Fränkli cha me scho zweuihundert loh schpringe – das macht nüt?“
Jez wird aber de Hans-Ueli schtutzig – denn er isch no zimli nüechter gsi – und seit: „Jä los du, Schwigerältschte, wer het der gseit, daß es Tuusigi gmeint sige? S’säb Mol wo d‘ mi gefrogt hesch, han i nume gseit: ‚öppe so vieri oder fünfi chönne’s scho si –‘ i han aber gmeint ‚Hunderter‘ – wenn du’s halt andersch ufgfaßet hesch, chan i gwüß nüt derfür.“ Isch ächt die früsch Luft au no d’schuld gsi dra – dem arme Büürli isch sis Rüschli mit eim Chlapf verschwunde gsi, grad wie ewägg blose – ganz gläsig het er de Hans-Ueli agluegt, so daß de no schier Verbarme übercho hett: „Los, Ätti,“ seit er, „jez wämmer no en luschtige Tag ha, mer wänd denn nochhär zelle, wie as es öppe isch.“ –
Aber de het de Chopf loh hange, s’isch nüt meh azfoh gsi mit em und wo sie wider ine chöme zue de Gäschte, het eine der ander lisslig gschtüpft: was isch ächt au undereinisch i de Ma gfahre? Nume wenn er denn zuefällig so ne „treue Blik“ ufgfange het, wo dem Hans-Ueli gilt, denn het er müesse dänke: Oha lätz – do isch öppis nid richtig! – –
Ganz schtill isch eis umes ander hei – bald sind nume no d’Hochsetlüüt do gsi und die sind so schtill

[26] hei, dur’s Dorf uf, wie wenn undereinisch s’Luschtigsi verbotte wär.
Mänge het sider scho d‘ Nochbere gfrogt: was isch, weisch nüt – was het’s ächt do g’geh? – aber s’rächt weis halt niemer, die wo’s agoht, händ sech fein schtill.

ex:
Hanna Fröhlich (Pseudonym v. Anna Klara Hedwig Bertuch): Fideli Schwizerg’schichtli
Philipp Reclam jun. Leipzig 1922, S. 23-26

Zur Geschichte, Varietät und selbständigen Entwicklung des Schwizerdütsch siehe das Schweizerische Idiotikon (das Schweizerdeutsche Wörterbuch).
Ein Vademecum zur berndeutschen Variante findet sich unter dem Titel Es chlys Bärndütsches Wörterbüechli.

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s’Mundart: Schwizerdütsch

November 27th, 2011 — 4:19am

[14] Wie’s dem Bürgermeister vo Mailing g’gange isch.

Daß „Mailing“ e keis Ort isch im Schwyzerländli, wird mine liebe Läser sofort klar si, aber s‘ macht nüt, me mues nit eso wundersitzig si, wenn i möcht go säge wie’s z’grächtem heißt, so würde die Lütli no jetz rot, det wo’s passiert isch. S’isch i der Zyt gsi, wo die chline Schdättli no alli obe und unde es Tor g’ha händ; au en Torwart isch do gsi und das sind für gwöhnlich alti bräschthafti Manndli gsi wo-nen-e d’Schdattvätter öppis guets händ welle tue mit dem Pöschtli. Grad so isch es au in „Mailing“ der Fall gsi und wenn der Sturm rächt um si’s Torwärterhüüsli umepfiffe het und öppe gar no g’rüttlet a de Fänschterläde, denn isch mis Torwart-manndli z’underscht under Decki gschlosse und het si ned g’muxst. – Die tuusigs G’süchti händ halt ame gar wüescht to.
Emol het’s i so-ner-e Schtorm- und Rägenacht z’mizt im Novämber gar grüüsli lut as Tor poppert und de Torwart het si fascht no tiefer undere g’macht alls gwöhnlich bis em denn doch vorcho isch das chönn ned nume de Schturm si wo eso luut machi. Er isch druf under süüfze und ächze i sini alte Schlaarpe g’schloffe und isch zue dem chline Guggfänschterli go luege, wo äxtra für das g’macht g’si isch am große Tor, damit me nid jedem Lappi het müesse go ufmache, wo öppe z’nacht het ine welle.

[15] Richtig isch dusse en Ma g’schtande und het, so vil as de Wärter het möge g’seh mit siner alte trüebe Latärne, en gueti Gattig g’macht, er het fascht usgseh wie öppe-n-en Junker, nid eso vo de ganz fienschte.
Churzum, es isch eusem Torwart-manndli mit einem Mol klar worde, er dörf denn do nid öppe so schnauze wie gwöhnlech. Drum het er au ganz manierlech oben-abe g’rüest: „Wer isch do? wer chlopfet? i darf halt niemer meh ineloh um die Ziit.“ – „Jäh guete Fründ, do gits nüt anders, i mues ine, s’hilft alls nüt.“ – „I bin Eue guete Fründ no lang ned,“ hätt er gärn abegrüest, aber er het si ned trouwt und seit do nume, „warted jez-nume, i chume gschwind abe, Ma.“ Druf isch mis Torwart-Manndli gschwind no i das unentbährlech Chleidigsschtück ineg’schlüpft, ohni das me sech ned guet cha füreloh, het si Latärne g’noh und isch abe. Er het aber fürsorglich nume-n-es Schpältli ufgmacht vom große Tor und use grüest: „Sind er no do, Mano?“ – „Jo friili bin-i-no do,“ tönts druf zimli rumpelsurig, „und i chan Ech säge, s’Warte isch mer gründlech verleidet. Wänd Ehr mi jetz ineloh oder nid? i froge zum letschte Mol?“ – „He ums tuusig Gottswille find au nid grad eso bös, Herr, Ehr wärdet mi ned no welle unglücklech mache für miiner Läbtig – i darf jo weiß Gott niemer ineloh noch de zwölfe z’nacht, s’choschtet mi sunscht mi Poschte.“ – „He nu so denn weis i öppis anders, i möcht jo nid g’schuld si, wenn Ehr brotlos wärded, aber iez losed, Ma, iez göhnd Ehr wie-n-Ehr sind zum Bürgermeischter, chlopfed en use und mira die andere Schtattvätter au no und säged en-e, es sig eine

[16] dusse vor em Tor, de lös si absolut ned lo abwise und er heig g’seit, wenn er iez ned ine chönn, so mach er denn öppis.“ – „He jo, Herr, i wills jo tue,“ seit druf das arm alt Manndli und het fascht zitteret, „was wird ächt euse Herr Bürgermeischter säge!“ Vor de bessere Hüüser vo „Mailing“ sind säbigs Mol no überal die schwere möschige Türchlopfer gsi und wo-n-euses Manndli de vom Bürgermeister siner Huustür het loh dergäge falle, isch em gsi, es mües iez all ’s go z’schpringe cho, eso luut het’s gemacht durs ganz Huus. Aber die händ schints bim Bürgermeischter kei liislige Schlof gha, er het emel no lang gwartet, bis er no-n-es Mol trouwet het z’chlopfe, und do erscht ischt ändlech das schtättisch Oberhaupt am Fänschter erschiene und het abegrüest: „Was isch au loos, daß me-n-eim nied e-mol loht lo schlofe?“ Mit ängschtleche Worte und ganz verschrockner Schtimm het de Torwart si-n Uuftrag usgrichtet, woruf de Bürgermeister seit: „So nämed iez Eui Latärne und göhnd so schnell als möglig go de ganz Schtattrot usechlopfe – aber g’höred Ehr, es darf keine fehle, zue so-n-ere wichtige Berotig müend mer vollzählig si.“ De Torwart het dänkt: wie wirds mer ächt ergoh? isch aber uf der andere Siite no froh gsi, daß es ohni Tonnerwätter abgloffe-n-isch. Die händ gluegt und glost, wo’s gheiße het zum warme Bett us und i dem Räge und Schturm vor em Rothuus go sech versammle! Was isch ächt das für Eine wo’s wogt eus no go z’dräuihe? Aber nume Giduld, dem wämer’s scho no zeige, dem! – Und s’Torwartmanndli het bi sich sälber dänkt: O heie! wie wird das wieder G’süchti geh, schier

[17] ned zum uushalte, wenn i so duri naß wirde. Es wär allwäg für en Unbeteiligte es luschtigs Luege gsi, die ganz Rotsherreversammlig z’gseh, i dene teilwiis sehr primitive Kostüm, wie jede-n-en Latärne bi sech gha het, wo sie im Gänsemarsch sind go sech ufschtelle vor em Rothuus. Und erscht das Für und Wider, wo ändlech das Oberhaupt erschine-n isch, in ihrer Mitti! Z’letscht wo sie sech gar ned händ chönne-n einige und doch efange bidänklech g’frore händ, seit do eine: mer wänd’s eso mache, mer wänd de Kärli ineloh, aber denn wämer ne bim Eid zwinge, daß er biichtet, was er hätt welle mache, s’isch au no für es anders Mol guet, wenn me’s weiß. – Druf het es allgemeins Zuestimme ginüeged bewise, daß die andere aunüt bessers gwüßt händ und härzlech fro gsi sind vorusz’gseh, daß sie uf die Art bald wieder hei chönned, go sech wärme.
Jetz het sech de Gänsimarsch langsam und fiirlech vom Rothuus nach em Tor zue zoge und s’Torwartmanndli händ sie vorusgschickt, daß es efange ganz go ufmache, derwile well me sech denn no echli würdig ufstelle, damit me dem fräche Kärl chönn imponiere. Churz und guet, de isch eb si’s dänkt händ z’mitzt under ne gstande und het sech höflich nach alle Siite verneigt und bidankt. Jetz het aber de Bürgermeischter d’Sproch wiederg’funde und seit zue dem Frömdling: „Loset Ehr, das isch denn sunscht eigetlich ekei Art, eim am Morge-n-am eis i de Räge-n-use z’spränge, wenn mer nid dänkt hätten-es mües öppis vo Wichtigkeit si, wäred Ehr no lang dusse blibe vo wäge eus. I miner Eigeschaft als Oberhaupt vo der Schtatt möcht i denn aber

[18] doch no öppis mit Ech rede; was händ Ehr im Sinn gha z’mache, wenn mer Ech nid inegloh hätte?“ De Frönd wird echli verläge und sänkt de Blick z’Bode: „Wenn mer die Herre s’Wort gänd, daß i ned g’stroft wirde, so will i’s am Aend säge.“ Die Herre Schtadtvätter händ enand agluegt, es hätt sölle heiße: „jetz chunnts“, und de Bürgermeischter het würdevoll für sie alli g’antwortet: „Guet denn, mer wänd Ech Stroflosigkeit zuesichere, wenn Ehr alls suuber tüend bekenne.“ Dr Frömdling het sech druf schprungbereit vor sie ane gschtellt, s’isch gsi wie wenn er dem Landsfride doch ned rächt würd trouwe – und het g’seit: „I mues g’stoh, Ehr Herre, wenn Ehr me nid inegloh hätted so – wär i halt dusse blibe.“
– – – – – – – – – – – – – – – –
Er het aber doch no so vill Aschtand gha, daß er sech i die nächsti Gaß drückt het – ohni sech z’weide a dene G’sichter vo der hohe-n Obrigkeit.

ex:
Hanna Fröhlich (Pseudonym v. Anna Klara Hedwig Bertuch): Fideli Schwizerg’schichtli
Philipp Reclam jun. Leipzig 1922, S. 14-18

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Stray observations VIII

Oktober 5th, 2011 — 9:36pm

(i) The Great Deluge hits New York yet again. I need to keep in mind, that sunshine usually graces the early hours only, hence morning needs to be put to good use.

(ii) Cactus pear seeds ruin an otherwise fine dish, a fruit salad in my case, made out of fresh mango and kiwi slices in addition to the prickly pear. Mind, its pulp is nothing too spectacular, but it has a nice, exotic flavour. Such a waste!

(iii.a) New Yorkers love their pets dearly. Along Broadway, in the low 80s, you see „Adopt a puppy“ stalls week by week, and kitten cuties looking for a new home can be found one day in front of Barnes & Nobles, the other on the corner of Amsterdam and 81st.

(iii.b) Sometimes, though, such affection borders on the insane. I have seen leg warmers on poodles as early as in late September, my dry cleaner’s wife puts her small bundle of cuteness into a fitted t-shirt, and stores like Canine Styles on Broadway and Wet Nose Doggy Gym in Greenwich Village (at 34 E 13th St) speak for themselves.

(iv) The homeless next door receive much less attention than bow-wow fido. A silent, conscientious choice on a daily basis, whom society considers the real fleabags, and a mark of shame for the haves in US society.

Taxi drivers at Friday Prayer, Riverside Drive

Taxi drivers at Friday Prayer, Riverside Drive

(v.a) Friday, 30 Sep: Jumu’ah prayer at 1 Riverside Drive, while festively dressed families take a walk along the neighbourhood streets and parks, honouring Rosh Hashanah.

(v.b) My speculations on an etymological link between Ramadan and Rosh Hashanah prove false. Yet many other similarities in the holy days of Islam and Judaism are striking.

(v.c) Falafel with French fries might not be a New York specialty; I, however, encounter this fast food merger of East and West for the first time. I am not quite won over by this (supposedly) halal dish.

(vi) With the onset of autumn in early October, charity ads appear on TV, imploring the audience to help the growing number of the hapless and less fortunate in American society. Wendy Malick gives maltreatment of animals a voice, Ben Affleck highlights hunger and malnutrition in America.

(vii) Recto: On the D line to Coney Island, at early evening, pretty much everyone around me speaks Mandarin. On the N train (local) towards Queens, Astoria: à la gauche on parle français, to my right Nihongo (Japanese).

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South-Western Moments

September 25th, 2011 — 9:09am

The Southern moment

A mid-aged man, in his 50s, white collar shirt buttoned up, slowly moving towards the exit, his belly, pronounced, framed prominently by suspenders; right behind, following on to him, a young woman of Indian descent, dark skin, on suit, painstakingly taking notes; — as assistant.

(dinner at El Centro, 824 9th Ave / 54th St, 22.08.)

59th St / Columbus Circle 1904 tiles exposition

59th St / Columbus Circle 1904 tiles exposition

The Western decline

Speaking from a European perspective, health care reform in the States is just a tiny, tiptoey step into the right direction. Isn’t it odd that a nation which took so bold to the West, manifest destiny, yadda yadda –; now proves so scared of even teensy-weensy steps towards Western civilisation?

(in the context of the GOP presidential debates, at Fox News, 19.09.)

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Dumb-founded

August 29th, 2011 — 6:38am

David Brooks, the Times‘ conservative cultural columnist who all too often likes to frame his op-ed contributions in fleeting terms and feuilletonistic sophistry, betraying his intellectual lazi- and sloppiness time and again, recently speculated on the merits and prospects of current Republican incumbent Governor of Texas Rick Perry as 45th President of the United States, a frightening thought indeed given Mr Perry’s inclinations towards the New Apostolic Reformation movement and its fundamentalist Christian teachings (including dominionism and the fight against witchcraft, Islam and demons), and the Governor’s proneness towards nepotism, corruption and hypocrisy.

Mr Perry, whose unnerving resemblance of actor James Brolin’s Governor Ritchie on The West Wing complements him in his embodiment of today’s GOP’s agenda of anti-intellectualism, anti-scientism, anti-liberalism, anti-progressivism, anti-multilateralism and anti-welfare, ever so often boasts about his successful term as Texan Governor, and his track record is impressive indeed if one takes a closer look at his policies and what they have yielded for the people and state of Texas, and whose modicum of humility is yet to be found as he gathers the citizens of Texas in a phillistine event to pray for rain.

That is minimum government at its best, a starved one even, one might think. Unless, of course, one remembers his use of the federal Recovery Act first. Nevertheless, the following comment by a reader on Mr Brook’s piece caught my attention even more than the blatant hypocrisy exhibited by Rick Perry and the disingenuous, yet obvious way David Brooks is currying favour with a power to be, as I feel pretty much dumbfounded by the point of critique therein which calls into question not, as one would suspect, in birther fashion the obvious, but rather what we take for scientific consent:

It is unfortunate that Mr. Brooks‘ article included the following snide, patronizing remark: „[Gov. Perry] does very well with the alternative-reality right — those who don’t believe in global warming, evolution or that Obama was born in the U.S.“ I fail to see a valid reason for Mr. Brooks to lump together those Americans who refuse to believe an established fact (i.e. that President Obama was, indeed, born in Hawaii) with Americans who take issue with a contested theory (i.e. global warming as an impending disaster, and a man-made one) and those Americans who take issue with an unprovable theory (i.e. Darwinian evolution as the explanation for the origins of human life).

(Posted by AlbanyAttorney40, Albany, NY, August 26th, 2011, 1:46 am)

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Progress in numbers

Juni 27th, 2011 — 9:37pm

Display >

> 42,000,000 / year
> 3,500,000 / month
> 115,068.5 / day
> 4,794.5 / hour
> 80 / minute
> 1.33 / second

Inform >
Perform >
Abort

FYI: While you were reading this post, approximately 30 terminations of a pregnancy have taken place.

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Trump, Bohlen, Berlusconi

April 20th, 2011 — 3:30am

„Manche Hähne glauben, daß die Sonne ihretwegen aufgeht.“
(Theodor Fontane: Fundstelle des Zitats nicht ausgewiesen)

Es ist keineswegs ein Zeitgeistphänomen, daß ein Sieger und Himmelsstürmer sich zunächst und zuvörderst als ebensolcher inszeniert – und damit (sich) den Weg ebnet zu Werdegang und Fortkommen. Nicht umsonst ist die Geschichte vom Emporkömmling aus der Dürftigkeit paradigmatisch für unser Verständnis von Erfolg; der „amerikanische Traum“ schließt in sich das klassische Narrativ von Streben und Disziplin, Biß und Tatkraft, aber auch immer auch ein Bewußstein von Selbsterwählt- und Selbstbestimmtheit des jeweiligen Geschicks; neben die Hoffnung tritt die Hybris.

„Ich hatte damals und habe heute noch eine unbegrenzte Hochachtung vor dieser unbestürmbaren Sicherheit gewisser Menschen, deren Selbstbewußtsein niemals zu weichen scheint, und obgleich ich wohl weiß, daß sie es sehr oft allein den Beschränkungen ihres Wesens verdanken und der glücklichen Blindheit für alle Hindernisse und für die Hemmungen der Andächtigeren, bleibt die Wirkung im Augenblick doch bestehen. Die Unfähigkeit solcher Menschen, einen Fehler bei sich vermuten zu können, gibt ihnen in den ärmlichen Schranken einer praktischen Frage oft einen Halt und Kraft zu raschen Entscheidungen, wie überhaupt nun einmal im Lauf der Welt ein mit Geschicklichkeit verbundener Nachteil oft weit mehr gilt und ausmacht als ein mit Ungeschick gepaarter Vorteil.“

ex: Waldemar Bonsels: Menschenwege, in: Notizen eines Vagabunden
Verlag von Th. Knaur Nachf., Berlin 1930, S. 9

Wie trefflich charakterisiert hier der uns heute fast gänzlich in Vergessenheit geratene Waldemar Bonsels jenen Zug, der erlaubt, Mittelmäßigkeit des Talents umzumünzen in (beruflichen, medialen, politischen) Aufstieg, aus Selbstüberschätzung eine Success Story zu spinnen und Verdienst und Anerkennung in der Errungenschaft des Leidlich-Gewöhnlichen zu generieren. Es ist das Selbstbewußtsein als Dafürhalten und Statement, nicht jenes im ersten, direkteren Sinne, das in Reflexion dauert und kümmert und kauert, sondern dieses, das überbordend, unbegrenzt und quasi apotheotisch die Gestalt der Selbstbehauptung annimmt, des Status, des sich Erfindens. Setzt es sich in Szene, geriert es rasch zum Bluff, Bockmist also oder Bull.

„The average millionaire is only the average dishwasher dressed in a new suit.“
(George Orwell: Down and Out in Paris and London, London 1933)

Hinzu gesellt sich ein markant materielles Verständnis von Ruhm und Vermögen. Wer die Gelegenheit am Schopf greift, und wer nur daneben steht, darin scheidet sich, wer auf Gedeih und Verderb im Weh bleibt und wer im Wohl zu seines eigenen Glückes Schmied wird. Dies Versprechen und Bekenntnis, das selbst eine unvergleichliche, unbeirrbare Erfolgsgeschichte ist, spornt jenen an, der sich im Vorbild verkörpert sieht und sehen will (als künftiger Geschäfts- oder Staatsmann, Medienmogul oder Duce), es inspiriert und erzieht zum Glauben – an sich und nochmals an sich selbst.

Einlösen können werden es nur wenige. Erfolg bleibt, in all seiner Gewöhnlichkeit heutigen Zuschnitts, emblematisch.

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Bos taurus humanus

April 15th, 2011 — 9:20pm

Eine simple Überschlagsrechnung, samt eines vielleicht naiven, aber gutherzigen Vorschlags:

Im Mittel verzehrte jeder Deutsche im Jahr 2009 60,5 Kilogramm tierischen Fleisches; in Summe waren dies effektiv 4,961 Milliarden Kilogramm, also knapp 5 Millionen Tonnen Fleisch, ausgedrückt in Schlachtgewicht. (Quelle: Deutscher Fleischer-Verband: Geschäftsbericht 2009/10, S. 29) Etwa die Hälfte des Durchschnittsverzehrs, nämlich 30,4 Kilogramm, entfiel hierbei auf Fleischerzeugnisse wie Wurstwaren, Pasten oder Schinken. (Quelle: Deutscher Fleischer-Verband: Geschäftsbericht 2009/10, S. 32) Der Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten findet in diesen Zahlen keine Berücksichtigung.

Nehmen wir der Einfachheit halber an, die Hälfte der deutschen Bevölkerung sei dadurch hinreichend charakterisiert, daß sie (a) Fleisch konsumiere, das sind also knapp 40 Millionen Esser, deren Fleischverzehr großteils durch Rind-, Schweine- und Geflügelzucht abgedeckt wird, und (b) daß diese 40 Millionen bereit seien, mittels eines kleinen Opfers Verzicht zu üben, bspw. an einem Tag in der Woche zusätzlich auf tierisches Fleisch zu verzichten. (Mit diesen Annahmen sei zugestanden, daß es durchaus manchen Fleischesser geben mag, der keinen Verzicht üben will oder solchen generell in Abrede stellt.) Ein durchschnittlicher Fleischkonsum von 1,16 kg / Woche entspricht einem Verzehr von circa 150-200 Gramm / Tag. Der Einfachheit halber sei der untere Wert gewählt, es werde also auf 150 Gramm / Woche verzichtet.

Wenn nun 40 Millionen Personen je Woche einmal z.B. auf den Verzehr von Rindfleisch und Rindfleischprodukten verzichteten, dann beliefe sich die eingesparte Menge an Rindfleisch im Jahr auf 40 Mio. x 52 x 0,15 kg, d.h. 312000 Tonnen Rindfleisch.

Zum Zeitpunkt der Schlachtung betrage, wiederum der Einfachheit halber, das durchschnittliche Lebendgewicht eines Fleischrindes nach der Mast circa 750 Kilogramm, d.h. eine dreiviertel Tonne, und dies sei äquivalent zum Schlachtgewicht.

(Diese Zahlen sind deutlich positiv überschätzt:

(1) Zum einen variiert das Lebendgewicht abhängig von Geschlecht, Alter und Rasse des Tieres und kann realistischer mit 550-750 kg angesetzt werden. Leitend sind folgende Angaben: „Die Jungbullenmast ist die bedeutendste Produktionsmethode in Deutschland.“ (Quelle: Wikipedia-Artikel: Rinderproduktion) „Verbreitete Fleischrassen sind beispielsweise Hereford, Charolais und Limousin.“ (Quellen: Wikipedia-Artikel: Hausrind, Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V.: Übersicht Fleischrinderrassen))

(2) Zum anderen wird in der Fleischproduktion zwischen Lebend- und Schlachtgewicht unterschieden, wobei letzteres „gesetzlich festgelegt [ist] als das Warmgewicht des geschlachteten und ausgeweideten Tieres“, sich also ergibt aus dem Abzug von „Haut, Blut, Magen, Därme[n], Kopf, Füße[n], Innereien und Fett“. (Quellen: Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e. V.: Agrarlexikon: Schlachtgewicht, Proviande / Schweizer Fleisch: Fleisch hat seinen Preis, S. 2) So beträgt das Schlachtgewicht beim Rind circa 50 % des Lebend- oder Mastgewichts, und 2010 wurde für Rinder z.B. ein mittleres Schlachtgewicht von 317 Kilogramm erfaßt. (Quelle: Deutsches Statistisches Bundesamt: Fleischproduktion 2010) Diese Unterscheidung sei in dieser Überschlagsrechnung aber vernachlässigt.)

Hier ist nun aber ein weiterer Aspekt zu beachten: In den tatsächlichen menschlichen Verzehr gelangen in der Fleischproduktion nur knapp zwei Drittel des Schlachtgewichts eines Schlachttieres, „da vom Schlachttierkörper wesentliche Teile wie Knochen, Sehnen oder Schwarten entweder nicht verzehrsfähig sind oder als Fette und sonstige Rohstoffe zur Weiterverarbeitung in die chemische Industrie gelangen“. Zudem werden „erhebliche Teile der verzehrsfähigen Menge an Fleisch und Innereien direkt an Tiere verfüttert oder gehen in die industrielle Tierfertignahrungsproduktion“. (Quelle: Deutscher Fleischer-Verband: Geschäftsbericht 2009/10, S. 29)

Somit muß die oben hergeleitete Menge an eingespartem Rindfleisch mit dem Faktor 1,5 multipliziert werden, um, ausgedrückt in Schlachtgewicht, die tatsächliche Anzahl an Tieren zu errechnen, die ein Verzicht auf Fleischverzehr einsparen und der industriellen Verwertung entziehen würde:

312000 x 1,5 Tonnen Rindfleisch entsprechen also (mindestens) 468000 x 4/3 Tieren (zu je einer dreiviertel Tonne), d.h. 624000 Stück Vieh, die durch einen Verzicht, der nicht anders als maßvoll und minimal bezeichnet werden kann, der Rindfleischproduktion und Schlachtung entzogen werden könnten, und dies unter sehr bescheidenen Annahmen. (Entsprechend abgewandelte Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man Geflügel oder Schwein betrachtet, deren geringeres durchschnittliches Einzelgewicht nach Mast in der Folge ein erheblich höheres Einsparpotential erwarten läßt.)

Für einen Fleischesser, wie ich einer bin, stellt diese Überschlagsrechnung ein durchaus überzeugendes Argument dar, Fleisch, wenn ich es verzehre, zu genießen, aber dennoch immer wieder mir und meinem Körper etwas Gutes zu tun und einen kleinen Beitrag zu leisten, indem ich ein- oder mehrfach die Woche auf den Verzehr von Fleisch verzichte und mein kulinarisches Angebot variiere. Das Leid der Tiere anzuführen oder Umwelteffekte der Rindfleischproduktion (vgl. FAO-Report: Livestock’s Long Shadow, Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus: Ökobilanz), ganz zu schweigen von (in aller Regel kontraproduktivem) ideologisierendem militantem Vegetarismus, ist hierbei gar nicht vonnöten.

Mein Vorschlag lautet also: Sag nein zu Fleisch an dem einen oder anderen Tag; in der Summe danken es Dir viele, viele Tiere.

Mit Dank an BioBella hier zwei Verweise auf Projekte, die einen fleischlosen Tag die Woche befördern wollen:
Meat Free Monday Kampagne
Initiative Donnerstag – Veggietag

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Medien, Strata und Ethnien

März 17th, 2011 — 6:08am

Die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen bezeugt in ihren Leserkommentaren immer wieder eine Rezeption weit hinaus über das klassische, bürgerlich-liberale Lager bis hinein ins politisch linke Milieu, zuweilen in überraschendem Ausmaß. Wieweit solche Aufmerksamkeit sich dem Profil als konservativ-liberalem Blatt verdankt oder aber, partim, in Konträrfaszination motiviert ist, von trollig-drolligen Einträgen abgesehen, welche zwischen blauäugiger Naivität und weltrevolutionärer Phrase changieren, bietet Gelegenheit, vielfältig nachzusinnen über die politische Lagebestimmung von Land und Leuten und wohin die gesellschaftliche Mitte immer rascher zu streben (und irren) scheint. Aber auch die Leserschaft anderer Periodika besticht und überrascht immer wieder nolens volens, ad bonum, ad malum, so z.B. jene der Zeit als charakteristischem Medium des akademischen Bildungsbürgertums:

Kommentar eines Zeitlesers

Kommentar eines Zeitlesers


(Quelle: Integrationspolitik: Da lachen ja die Türken, Zeit Online vom 13.03.2011, Kommentarsektion)

… Einstellungen dieser Art gereichen der Zeit nun nicht aber zum Adel, sondern lassen mich eher grübeln ob des braunen Sumpfs unter der schalen, hauchdünnen Anmutung von Kultur und Zivilisation, die dieses Land (noch) scheiden von seiner unrühmlichsten Vergangenheit. Mit der Auflösung klassischer (Parteien-)Milieus springt Volkes Stimme immer erratischer und ungestümer im Karree und pendelt flatterhaft ohne Lot und verbindliche Norm. Es fragt sich, wann ein Verführer sich dieser Schwindelbewegungen skrupulös annimmt und aus der Pathogenese der Niedergang der zweiten Republik und Demokratie auf deutschem Boden, ad finem, eingeläutet wird.

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