Tag: Sport


Allumez-les! Geschichte zweier dt. Städte

Dezember 13th, 2013 — 12:42pm
1-4: D vs Tü

1-4: D vs Tü

1: Café Bernstein, Düsseldorf
Schrift: schwarz auf apricot
Rückseite: Marlboro (Cowboy)
Holzstifte m. rotem Zündkopf
2: Ludwigs, Tübingen
Café / Restaurant / Bar im Hotel Krone
Schrift u. Logo: grün u. rot auf weiß
Holzstifte m. grünem Zündkopf
3: Zentrum Zoo, Club, Tübingen
Die Club-Disco in der Weststadt
Rückseite: Marlboro (Logo)
Holzstifte m. rotem Zündkopf
4: Bier-Café Extra Live, Düsseldorf
Treffpunkt für nette Leute
Schrift u. Logo: weiß auf blau
Holzstifte m. dunkelblauem Zündkopf

1,4: bei Anschriften vierstellige Postleitzahlen, ergo vor 1993
3: älteres Werbemittel als jenes, da noch vom „Zentrum Zoo“ gesprochen wird
4: Logo der Gerd Baumann-Zündholzwerbung aus Oppenweiler an Seitenfläche

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Liber de pilae et basium ludo

August 3rd, 2013 — 1:11am

Stephen King: Blockade Billy / Morality
Hodder & Stoughton, London 2010

beg, bee: 30.07.2013, 01.08.2013

Vorliegender Band versammelt zwei Kurzgeschichten Stephen Kings, in denen der Meister des übersinnlichen Grauens vor dem Hintergrund zweier Kriminalfälle besonderes Augenmerk legt auf die Konsequenzen, die den Protagonisten aus den Taten erwachsen. Blockade Billy will zunächst wie eine Sporterzählung anmuten, aus welcher Kings Liebe zum Baseballspiel detail- und facettenreich abzulesen ist und in welcher er historische Elemente der US-amerikanischen Major League, z.B. Spielerkarrieren von Luis Aparicio und Clete Boyer, mit dem erdichteten Team der New Jersey Titans verknüpft. Dieses verpflichtet 1957, im Jahr des Sputniks, mit Billy Blakely einen ungeheuer erfolgreichen jungen Catcher aus Iowa. Eine Saison lang fliegt das Glück im Spiel ihm förmlich zu, will dem Wunderknaben alles gelingen, – derweil Gegner wie Mannschaftskollegen ein Verhängnis nach dem anderen ereilt. Granny, der Erzähler, erinnert sich lebhaft des unguten Gefühls, das der merkwürdige Bursche in ihm und anderen damals wachrief, von Anfang an, und das er doch wie auch die Fans, Coaches und Mitspieler um des Erfolgs willen verdrängte.

Kings Federstriche einer heileren Welt, wie sie uns in Grannys Nostalgie begegnet, in welcher Fairness und Loyalität im Sport noch ebensoviel galten wie harte Arbeit, wenn auch deren Lohn im professionellen Wettkampf keineswegs gesichert war: Hoffnungen in Niederlagen sich wandelten, Karrieren abrupt endeten, die Großmannssucht des modernen Profisports sich schon abzeichnete, ebenso wie die mediale Ausbeutung desselben, treffen auf den Punkt und bezeugen Kings erzählerisches Gespür. Tonfall und Reminiszenz Grannys, worin die nicht immer jugendfreie Frotzelei und Rivalität im Mannschaftssport aufscheint, die Beiläufigkeit, mit der von Jackie Robinsons geschichtsträchtigem Auflaufen für die Brooklyn Dodgers gesprochen wird, die Verquickung sportlichen Enthusiasmus‘ und der für den Baseball so charakteristischen statistischen Kennzahlen, all dies fügt sich zu einer auf 80 Seiten knapp skizzierten, charmant verfaßten, wenn auch flüchtigen Liebeserklärung an den amerikanischen Nationalsport, welche auch den mit Baseball wenig vertrauten (europäischen) Leser leichthin unterhält.

Im Vergleich zur ersten Erzählung fällt Morality, eine das Rezessionsmotiv der gegenwärtigen Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten unter George W. Bush und Barack Obama aufgreifende, vorab im Esquire abgedruckte Kurzgeschichte, deutlich ab. King begnügt sich mit wenig mehr als einem rudimentären Abriß, welcher anhand eines jungen Paares, Chad: Aushilfslehrer und mehr ambitionierter, denn talentierter Schriftsteller, und Nora, die als Pflegekraft einen Seelsorger im Ruhestand umsorgt, Abstiegsängste der krisengeschüttelten US-amerikanischen Mittelschicht verhandelt. Von Geldnöten geplagt, werden die beiden mit einem Angebot durch den sein Leben lang moralisch integren – und ebenso abgründigen – Reverend Winston konfrontiert, eine Offerte, die sie nicht ablehnen können – oder wollen, stellt sie doch einen einzelnen Schritt dar hin zu finanzieller Sicherheit: dem erträumten Hauskauf und Umzug aufs Land, – und kommt zugleich dem moralischen Bankrott gleich. Die Tat, in sich genommen eine Unerheblichkeit ohne ernsthafte Auswirkung auf die Betroffenen: eine Mutter und ihr Kind, ruiniert sie allesamt.

Wie aus einer banalen Begebenheit Literatur wird, hat der französische Novellist Raymond Queneau 1947 in seinen Stilübungen (Exercices de style) aufgezeigt; King hingegen motiviert an keiner Stelle die drastischen Folgen und Umschwünge für das Trio amorale: Selbstmord, Ehebruch, häusliche Gewalt treten wie aus dem Nichts an die Oberfläche einer seichten, und sprachlich wie erzählerisch enttäuschenden, Betrachtung über (die Bedeutung der) Moral. Kings dem Gegenstand ungenügende Nonchalance ist dabei das geringere Ärgernis, darin findet er sich in guter Gesellschaft, besieht man sich die Geringschätzung sittlichen Handelns in der Gegenwart, vielmehr stößt seine achtlose Charakterisierung der Figuren dieses moralischen Kammerspiels auf, deren Abwägung zwischen Geld und Gewissen in den Zeitraum paßt, den Chad braucht, sich im Bett von einer Seite auf die nächste zu wälzen. Der Leser kann diesem Stück nichts entnehmen als die Einsicht, daß ein geachteter Fantasy-Autor christlich-apokalyptischer Eschatologien wie The Stand für Moralität zu wenig übrig hat, davon zu erzählen. Eindringlicher, und an Einsicht reicher, hat schon Sartre in der Geschlossenen Gesellschaft (Huis Clos) existentielle Normen und Freiheiten gegeneinander abgewogen.

132 Seiten, Festeinband
engl.-sprachig
Erzählungen, Literatur, Krimis, Vereinigte Staaten

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Oktober 11th, 2008 — 4:06am

For the first time, foreign media will be able to report freely and publish their work freely in China. There will be no censorship on the Internet.
(Jacques Rogge, president of the IOC, in a statement towards AFP on July 17, 2008)

I said what I thought and I said what I had to say and I reminded them of what they said themselves. This is not me lecturing them to do this and that. I said simply ‘you have said that, may I remind you of what you said yourself.’
(Jacques Rogge, president of the IOC, in an interview with dpa on July 23, 2008)

In another act of complacency towards the host of the Olympic Games 2008 in Beijing, the International Olympic Committee (IOC) bows out from its guarantees of freedom of press and unrestricted access to the internet for the foreign media covering the event.

Given the IOC’s policy of appeasement (“silent diplomacy” in Rogge’s sugar-coated wording) towards China’s use of force against political activists, journalists, religious minorities and dissidents in general in recent months, this comes hardly as a surprise. It is most evocative of the Committee’s shameful downplaying of Beijing’s role in the Tibet conflict and of it lending support to the Chinese regime’s exploitation of the Torch Relay this year (a “Journey of Harmony” in the PRC’s sugar-coated wording), a propagandistic coup de force unparalleled since the 1936 Berlin Games. And yet, these mishandlings do almost pale with regard to the IOC’s latest, yet again, weaseling tactics, and there is reason for pointing this out:

In the run-up to the Summer Games, Western powers, media and companies have shown time and again an amazingly acquiescent attitude towards China’s deteriorating human rights abuse records. This may be partly motivated by hopes for a change in the regime magically cropping up in the course of preparation and hosting of this year’s Olympics. While there have been critical reports on corruption and gross abuses in the “middle kingdom” (??), for sure, they have been counterbalanced, however, by stressing China’s economic and social prospects in most cheerful colours.

One should think that interpreting marginal developments as policy steps towards a bright democratic future…

There are, however, more issues at stake. While the concept of ?? in Chinese society (“maintaining face” in view of a person’s prestige) is hardly news to the Western world, the recent fashion of the “culturally aware” of putting much emphasis on this in the dialogue with our Chinese partners is responsible for a damning lack of adequate response by many of our representatives to China’s increasing power. In fact, this misunderstood (one-dimensional) “respect” for cultural idiosyncrasies proves highly irresponsible as it undermines both our particular positions and any prospect on universally agreed-on principles.

We need to underline our interests and present them with intact core articles of faith as non-negotiable conditiones sine non quibus. We must not accept the disregard of the PRC’s dictatorial regime for basic human rights, neither with view to the Chinese people itself nor, and particulaly not, as regards Western customs, traditions, societies and citizens, and yet the West seemingly does so again and again by failing to address outstanding problems and promises. A position of strength, even in the eye of China’s rapidly awakening sleeping giant, can only be maintained by maintaining one’s own face. Unfortunately, for the most part, ??, the concept and practice of kowtow, seems to prevail in our dealings with our friends from the East. (A similar pattern, btw, seems to guide our approach to Islam and militant Islamism.)

… should now, even for the ever so often optimistic, prove a tad more difficult.

In a case of strange coincidence, I found another report next to today’s news on the IOC’s failure to protest China’s censoring of foreign correspondents. It is reminiscent of this one and that one, and in fact it initially triggered this blog entry. The IOC’s cop-out in the face of the PRC’s breach of contracts – no, scrap that; news have it that the Committee itself forgot to tell about concluding such a deal and hence it is a case of the IOC shirking responsibility for the very idea of the Olympic Games – is probably not the final word on these Summer Games. More is there to follow, I’m afraid.

Isn’t it about time to reconsider boycotting the Beijing Games 2008? I certainly think so.

PS: Funny, yesterday Google wouldn’t let me find most sources linked to in this article. Telling, innit?

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 31.07.2008.]

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