Revolutionäre Killer
Che Guevara ist nicht erst durch zahlreiche künstlerische Anverwandlungen des Guerrillero Heroico Alberto Kordas zu popkulturellem Gemeingut geworden; in keiner studentischen WG der vergangenen Jahrzehnte zierte nicht wenigstens eine Wand das Konterfei des „heldenhaften Freischärlers“, des argentinisch-kubanischen Revoluzzers, des marxistischen Aufrührers und Verführers mit messianischem Anspruch (und Märtyrerkomplex); man mochte ihn nicht missen, wenn Teilnehmer antikapitalistischer Demonstrationen skandierten, linksideologische Bewegungen theoretisierten (nostalgisierten), antikolonialistische Freiheitsbestrebungen sich Helden erkoren – in popmusikalischer Hommage und populärer Verklärung avancierte ein Schlächter zum marketinggerechten Objekt jugendlicher Schwärmerei. Es entbehrt nicht der Ironie, wenn nun eine Zigarettenmarke diese Ikone des Widerstands sich zum Idol wählt, ihr todbringendes Tabakprodukt an den Mann zu bringen:
Die „Revolution fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu“. Ein ehrlicheres Zeugnis Ches und seines Vermächtnisses seit seinem gewaltsamen Leben und Ende anno 1967 hat es lange nicht gegeben.
Category: Billed, Miscellaneous | Tags: Gesellschaft, Politik, Wirtschaft | estienne210 Kommentare deaktiviert für Revolutionäre Killer