Bis zum Hals
Wassersnoth / Liebesklage1
Zu Koblenz auf der Brücken / da lag ein tiefer Schnee.
Der Schnee, der ist verschmolzen, / das Wasser fließt zum See.
Es fließt in Liebchens Garten, / da wohnet niemand drein.
Ich kann da lange warten; / es stehn zwei Bäumelein.
Die sehen mit den Kronen / noch aus dem Wasser grün.
Mein Liebchen muß drin wohnen, / ich kann nicht zu ihr hin.
Wenn Gott mich freundlich grüßet / aus blauer Luft und Thal,
aus diesem Flusse grüßet / mein Liebchen allzumal.
Sie geht nicht auf der Brücken, / da gehn viel schöne Fraun.
Sie tun mich viel anblicken, / ich mag die nicht anschaun.
(Sagen und Lieder ut ôler Welt, gesammelt v. Wilhelm Busch,
hrsg. v. seinem Neffen Otto Nöldeke. Lothar Joachim: Leipzig 1922, S. 95)
Category: ?? ????? ?????, Billed, Miscellaneous | Tags: Gedicht, Literatur, Natur, Reise | estienne210 Kommentare deaktiviert für Bis zum Hals