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Dem Spiegel genügte die Sturmwirklichkeit also nicht, welche zumindest hier in der Stadt tatsächlich dem hysterisch angefachten Fauchen und Toben der Journaille glücklicherweise um einiges nachstand. Wenn auch Regen, Wind und Überflutungen beträchtlichen Schaden anrichteten, großteils außerhalb der Five Boroughs, samt und sonders Manhattans, und Irene knapp 40 Menschen das Leben kostete, so befand die Spon-Redaktion schon Sonntag früh um 6:02 Uhr EST den Hurrikan als „bisher enttäuschend“.

War das für die Öffentlichkeit bestimmt?

War das für die Öffentlichkeit bestimmt?

Was uns dieser Tweet über das Verhältnis von Nachrichtenwert zu journalistischem Ethos verrät, muß angesichts der zusehends boulevardesken Aufmachung und sensationsheischigen Ausrichtung des Hamburger Nachrichtenmagazins nicht ausbuchstabiert werden. Als Leitmedium hat sich der Spiegel ohnehin seit langem selbst diskreditiert, Qualitätsjournalismus findet woanders statt. Aber zumindest hat diese unwillkürliche Entäußerung, gleich ein jeder freudschen Fehlleistung, anstelle zuverlässiger und respektvoller Berichterstattung, uns das wahre und schamlose Gesicht der augsteinschen Erbverweser offenbart.

Die New York Times hingegen versöhnt just Leserpartizipation, Reputabilität und hochwertigen Journalismus wieder einmal ohne Tadel und Fehl, nachdem sie schon vor dem Sturm publizistisches Verantwortungsbewußtsein und Fürsorge bewies: „As a public service, @nytimes will allow free access to storm-related coverage on nytimes.com and its mobile apps.“

Category: Billed, Miscellaneous | Tags: , | estienne210 Kommentare deaktiviert für FOAD

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