Tag: Berlin


Berlin, Marlowe, Directoire style (1953)

September 3rd, 2011 — 11:20pm

Berlin, (p. 124-125)
[…] former cap. of Germany and of Prussia; N Germany, in Brandenburg (from which it is administratively separate), on the Spree and Havel rivers. City area (344 sq. mi.) includes large forests and lakes. Until its virtual destruction in World War II Berlin was second largest city of Europe; political, economic, cultural center of Germany. […] Originating in two Wendish villages, Berlin and Kölln (merged 1307), city rose as member of the Hanseatic League; became cap. of Brandenburg (15th cent.) and of Prussia (1701); underwent phenomenal growth after becoming cap. of Germany. Has been occupied by Russo-Austrian forces (1760); by the French (1805); and by the Allies (1945-). […] Berlin experienced a vigorous intellectual and artistic revival in postwar period. […]

Marlowe, Christopher, (p. 776)
1564-93, English dramatist and poet. Leader of a „radical“ group, he was accused of atheism and blasphemy, and possibly a plot led to his being stabbed to death by a drinking companion. For dramatic power and development of blank verse into most expressive English meter, he is regarded as greatest Elizabethan playwright next to Shakespere. […]

Directoire style, (p. 341)
in French interior decoration and costume, the style of the Directory (1795-99); transition between Louis XVI and Empire styles. Departed from ornateness of aristocratic regime and emphasized classic design (esp. Pompeian forms). Furniture was more massive, with painted or waxed wood surfaces. […] Wallpaper and plain walls replaced tapestries and wainscoting. Women wore tight skirts, low necklines, and high waistlines.

ex:
The Columbia Viking Desk Encyclopedia (in 2 volumes),
The Viking Press / Columbia University Press: New York 1953

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Kierkegaard als Bild

April 25th, 2011 — 5:13pm
Sprung zum Glauben

Sprung zum Glauben

„Sjelden høres en alvorligere Røst, der formaner Enhver at tage mod Livets Underviisning og at lade sig opdrage i Gjenvordighedens Skole, en prøvet Tale, der med al Eftertryk spørger: skulde en Riig frelses, skulde den Mægtige gaae ad den trange Vei, skulde den Lykkelige fornegte sig selv, skulde den Lærde og Kloge annamme den foragtede Sandhed.“

(Søren Kierkegaard: Tre opbyggelige Taler, Kjøbenhavn 1843, S. 46)

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Moozak

August 4th, 2010 — 4:18am

Wien und Klassik sind oftmals synonym miteinander, und auch die Neue Musik im E-Sinne wird institutionalisiert und bedient junge wie bürgerliche Auditorien; woran es mangelt, auch wenn sich Nischen finden hie und da und ein enthusiastisches Publikum durchaus empfänglich ist und sich einstellt, das ist die experimentelle Musik, jenes Changieren zwischen Neugierde und Dilettantismus, Unbedarftheit und überkandidelter Kultiviertheit, kurz gesagt jenes Moment, typisch für Berlin, worin sich Übermut paart mit Vision, Fingerspitzengefühl mit Anorexia nervosa, Ideal mit humoristischem Augenzwinkern.

Klub Moozak: Mats Gustafsson @ Skug Salon

Klub Moozak: Mats Gustafsson @ Skug Salon

Eine der wenigen Ausnahmen bietet sich im Rahmen der vom Klub Moozak und Salon Skug ausgerichteten Veranstaltungsreihen wie z.B. am 12.05. mit dem schwedischen Jazzsaxophonisten und Noise-Improvisatoren Mats Gustafsson, der auf den Bahnen eines Masami Akita, Yamazaki Maso und Yamataka Eye wandelt – oder vielmehr nervenzehrend wankte und kränkelte, war seine Performance im Fluc doch nicht sonderlich ausgewogen oder gelungen ungleich jener Bernhard Loibners, dessen Plattenveröffentlichung Anlaß gab für den musikalischen Abend.

Warum eigentlich kommt eine der spannendsten Musikpublikationen im deutschsprachigen Raum, das Skug, just aus Wien? Und warum ist es praktisch unmöglich, dies Magazin in Berlin zu finden, jener selbsternannten und selbstbefeuerten Brutstätte eks-perimenteller Musik?

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Submerged in Cage

August 15th, 2009 — 5:01am

Was haben ein Teekocher, eine Gegensprechanlage und ein Schredder gemeinsam? Sie spielen diesen Freitag abend eine tragende Rolle in der Neuinterpretation von John Cages Variations VII durch Zoviet France, Matt Wand und Atau Tanaka im Berliner Radialsystem V, dem 2006 zur Kunstwerkstatt umfunktionierten, 1881 errichteten und nunmehr denkmalgeschützten ehemaligen Pumpwerk nicht unweit der East Side Gallery am zumindest heuer dämmerungsinduziert idyllischen Spreeufer. Das Loungieren als Prélude kann man sich schenken: Zu Hause fläzt es sich bequemer auf dem Fußboden in kurzwelliger Abendstimmung.

In einem eindrucksvollen Set-up, nicht unähnlich einer Haushaltauflösung im Garagenverkauf, versammelt sich auf im Carré angeordneten Tischen, zentral in der Maschinenhalle gruppiert um ein nach oben offenes Horn, ein Vieldutzendfach von technischem Gerät und Spielzeug, in unterschiedlichem Grade deassembliert, umgemodelt und zweckentfremdet, und bringt unter Bastlern und Besuchern manch technikaffines Auge zum Strahlen – oder Weinen angesichts künstlerischer Deutungs- und Umwandlungshoheit über antike Magnettongeräte, Ghettoblaster und Filmprojektoren. Reminiszenz der Achtziger, Raub am flimmernden Familienfundus und audiophil geweitetes Sammlerherz: Sie sind in eins gefügt.

Summa summarum 64 Klangquellen und -generatoren verquicken die Apparaturen industrieller und konsumptiver Provenienz zur einer milden Kakophonie, die leise anhebt und nur widerstrebend verstummt nach Ablauf einer Stunde. (Der Geist, das ist die Maschine in ihrem Ausdrucksdrang, ist aus der Flasche, scheint’s.) Mechanistisch knattert es und knistert – fast eine musikalische Verbeugung vor den Modern Times Chaplins – und wird gleichdrauf verschluckt, taucht ein ins Brummen, Schnaufen, Anbranden der vier eckwärtigen Lautsprecherpaare, die luftig über dem Publikum in seiner Wanderung thronen. Laut will erlaufen werden, Bewegung sein, die Menschen im Malström aus Geräusch und Dröhnung versenken: Schritt für Schritt wird die Halle Klang.

Wie von Geisterhand surrt eine Brotschneidemaschine, schmirgelt ein Schleifgerät in einsamer Quadrille vor sich hin, braust ein Industriestaubsauger. Auf Fingerzeig oder hinterrücks oszillieren in Bodennähe die LED-Leuchten an NTBA-Kästchen, flackern auf Augenhöhe Laptopmonitore mit und ohne Apfelemblem, schüttelt sich das zum Trinkgeldsammler umfunktionierte Fußmassagegerät: Right in your face. Zwei Instrumente quittieren zwischenzeitlich mit Rauch- und Qualmzeichen vorzeitig ihren Dienst, ein Mixer, ein Wasserkocher, während der Geigerzähler unablässig auf eine Strahlenquelle reagiert. Laß ihn einzig die Hintergrundstrahlung abtragen, schießt mir durch den Kopf.

Via Skype dringen Sprachfetzen ins Lautfeld und melangieren Zitate von Berliner Feldlaut in die Komposition, das Bandgerät peitscht einen Rhythmus ins Bewußtsein und wieder hinaus, das Ton-Manipulations-System aus Kontaktmikrophonen, Sensoren und haushältlichem Alltag, Verkabelung allerorten, blendet langsam aus, ProSieben schaltet die x-te Werbepause: Das Eingangstor öffnet sich dem Applaus der verbliebenen Zuhörer, von lauer Augustnacht umfaßt treibt von der Spree her Wellenschlag ans Ohr, und das Publikum ergießt sich in den Hof, sich zu stärken, den Straßen und Clubs zu – und der städtischen Gewöhnlichkeit von Schall und Laut.

Zu schön war’s zu sehen, um wirklich gehört zu werden.

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Nachlese zum Buchgestöber

August 11th, 2009 — 12:54am
Buchgestöber: Neue Buchlese

Buchgestöber: Neue Buchlese

Ilya, Egor, Arsenij, vielen Dank Euch für Eure Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Mitten in Prenzlauer Berg schuft Ihr uns ein Heim, liebenswert, gemütlich, sorgsam:
Tee- und Kunsthaus Tschaikowsky

Addendum: Das Teehaus ist seit August 2009 geschlossen.
(Wieder einmal schlug Idealismus auf dem harten Boden der Wirklichkeit auf.)
Mögt Ihr uns dennoch weiter inspirieren und die Liebe zu Tee und heißer Schokolade lehren…

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ß?a??? ????? (p???µata)

Mai 25th, 2009 — 3:10am

(i)

sonnenkirrlichtern
grashalmdurchflüstert
erdkrumne sprengsel auf leinwandträgern

(ii)

werkdurchwirktes
stockfleckinitial
frontispiziertes
ex libris auf büttnem papier

(iii)

trübsalverblaßtes
antlitz der jugend
unverlebt
bleibt einzig die unschuld

(iv)

windstillne wipfel
schattenwürfe
sehnsuchtssommern schlummert berlin

(v)

fiedergetreu
streugutvernestelt
listig spotten die elstern der bö

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Nachlese zum Teetrinken

Dezember 11th, 2008 — 7:00pm
Bypassing literature - ein Bypass für die Literatur

Bypassing literature - ein Bypass für die Literatur

Ein Ort für Künstler, Filmschaffende, Literaten, Romantiker, Nachtschwärmer, Computernerds und Teeliebhaber. Mitten in Prenzlauer Berg:
Tee- und Kunsthaus Tschaikowsky

Die Programmankündigung der Lesung findet sich hier.

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mmviii.xiii

Dezember 11th, 2008 — 6:54pm

Anna Katterfeld: Die Stadt der Barmherzigkeit
Anker-Verlag, Bremen 1930

beg, bee: 10/2008, 04.12.2008

Anrührend schildert die Anna Katterfeld Bilder aus Vater Bodelschwinghs Leben und Lebenswerk, wie der Untertitel das Buch faßt… baltische Erzieherin…

224 Seiten, Festeinband
dt.-sprachig
Biographie, Bethel, Christentum

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Friedrich von Bodelschwingh / Anna Katterfeld: Ein Besuch im Berliner Norden

Oktober 11th, 2008 — 6:05am

“Berlin ist nicht nur eine sehr schöne, sondern auch eine sehr glückliche Stadt, und das letztere darum, weil man hier so besonders reiche Gelegenheit hat, Barmherzigkeit zu üben. Und nicht nur das, sondern es wird auch wirklich allerlei fröhliche Barmherzigkeit geübt. Aber leider muß ich hinzufügen: auch sehr viel unbarmherzige Barmherzigkeit, und zwar vor allem an meinen besonderen Freunden, den Arbeitslosen und Obdachlosen, denen meine heutige Andacht gilt.”
[…]
Es ist ein weiter Weg von der schönen Wilhelmstraße, wo das St. Michaelshospiz, Vater Bodelschwinghs Berliner Absteigequartier liegt, bis hinauf in den äußersten Norden zur Fröbelstraße mit dem Städtischen Obdach, das seine Gäste “die Palme” nennen.
Endlose, graue Häuserreihen von erdrückender Einförmigkeit. Mühsam bahnt sich der Schein der spärlichen Gaslaternen einen Weg durch die dicke, von stickigen Dünsten geschwängerte Luft. Auf der schmutzigen Straße liegen Butterbrotpapiere und allerlei Unrat. Durch das Halbdunkel gleiten menschliche Gestalten an uns vorbei. Mit schwerem, schleppendem Schritt die einen; lärmend und johlend die anderen. Hin und wieder sieht man Branntweinflaschen aus den Rocktaschen ragen. Wieviel Frauentränen und Kinderjammer kleben an diesen Flaschen!
Die ungeheuren, für den Norden Berlins so charakteristischen Hinterhäuser und -höfe, deren es oft zwei und drei, ja selbst vier hintereinander gibt, verschlucken Tausende und Abertausende unfroher Passanten. Aber nachdem wir die Danziger Straße überschritten haben, scheinen die allermeisten einem bestimmten Ziele zuzustreben. “Fröbelstraße” lesen wir da an einem Straßenschilde. Und schon liegt auch das Ziel dieser vielen vor uns: das städtische Obdach, ein roter Riesenbau, der Nacht für Nacht so unsagbar viel Menschheitselend beherbergt.

(Ihn jammerte des Volkes, S. 107f.)

ex:
Anna Katterfeld: Die Stadt der Barmherzigkeit
Anker-Verlag, Bremen 1930

Paul Grulich: Erlebnisbericht über den “Dämon Berlin” und “die Palme” (anno 1907)
Joachim Schlör: Vortrag über das Phänomen Obdachlosigkeit

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 04.10.2008.]

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