Tag: Gesellschaft


Widerständiges

Dezember 10th, 2010 — 11:10pm

?„Anonymous is supporting WikiLeaks not because we agree or disagree with the data that is being sent out, but we disagree with any from of censorship on the internet. If we let WikiLeaks fall without a fight then governments will think they can just take down any sites they wish or disagree with.“

Information:

A Letter from Anonymous (09.12.2010)
Anon Ops: A Manifesto (09.12.2010)
Operation Avenge Assange (Part of Operation Payback)
Operation LeakSpin
CCC: Das Schwinden der Informationsfreiheit

Urteil:

Lesen bildet? Zur Kriminalisierung der WikiLeaks-Lektüre
Was der NYC recht ist, ist es nicht für WikiLeaks?
Wie man in Schweden einen Mann (namens Assange) belasten kann
Was die Regierungen Deutschlands und der Vereinigten Staaten lieber verschwiegen sähen
Anything goes? Anything goes! (Soweit .gov, .se, .nl.)

Unterstützung:

Unterzeichnet die Petition!
Boykottiert Amazon und Paypal!
Kopiert und veröffentlicht einzelne Depeschen!
Spiegelt die WikiLeaks-Website!
„Reload!“

„[N]o one can explain what crimes Assange allegedly committed with the publication of the secret documents, or why publication by WikiLeaks was an offense, and in The New York Times, it was not.”

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Weber-Zeit

August 18th, 2010 — 9:22am

Im Zuge seiner Protestantismusstudien und religionssoziologischen Untersuchen schreibt Max Weber über Genese und Kausalverhältnis westlicher Rationalität und Kapitalismus einerseits und protestantischer Religion andererseits: „[D]er asketische Protestantismus machte der Magie, der Außerweltlichkeit der Heilssuche und der intellektualistischen kontemplativen „Erleuchtung“ als deren höchster Form wirklich den Garaus, nur er schuf die religiösen Motive, gerade in der Bemühung im innerweltlichen „Beruf“ – und zwar im Gegensatz zu der streng traditionalistischen Berufskonzeption des Hinduismus: in methodisch rationalisierter Berufserfüllung – das Heil zu suchen.“
(Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 1922)

An anderer Stelle expliziert Weber diese These – und mit ihr den Charakter „der protestantischen Berufsethik, welche, als Virtuosenreligiosität, auf den Universalismus der Liebe verzichtete, alles Wirken in der Welt als Dienst in Gottes […] Willen und Erprobung des Gnadenstandes rational verpflichtete und damit auch die Versachlichung des mit der ganzen Welt als kreatürlich und verderbt entwerteten ökonomischen Kosmos als gottgewollt und Material der Pflichterfüllung hinnahm.“
(Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. I, Tübingen 1920, S. 544)

Erscheint Nachstehendes dann nicht als genuiner Ausdruck protestantischer Arbeitsethik nach Max Weber? Welch glücklicher Fund!

„Nun lasset uns das Gleichnis von einem Kaufmann noch einmal ansehen. Was treibet den Kaufmann an, daß er Waaren kauft? Der Gewinn. Wornach strebet er, wenn er ein gantzes Waaren-Lager auskaufet? Ein groser Gewinn. Er kaufet ja nicht deswegen, daß er die Waaren müssig auf einander liegen lasse: Nein; sondern er ist nun eben so geschäftig, ja noch sorgfältiger, noch arbeitsamer, daß er seine Waaren zur bequemsten Zeit, auf die beste Weise, und mit dem grösten Vortheil wieder an den Mann bringe, damit sich sein Gewinn und Reichthum vermehre.
Wenn Christen die Zeit auskaufen: So geschiehet solches nicht aus der Absicht, daß sie solche zum Müssiggang anwenden. Es wäre auch ohnmöglich, daß man die Zeit kaufen, und doch müssig gehen könte. Denn die Zeit kaufen heiset so viel, als die Zeit sorgfältig zu rath halten, damit man seine Geschäfte desto besser verrichten möge. Müssig gehen aber heiset so viel, als die Zeit verschleudern, nicht achten, oder, wie die Welt sagt, die Zeit vertreiben, gleichsam wegjagen, damit sie uns ja nichts nutzen möge. Ein wahrer Christ, der die Zeit auskaufet, und ein Müssiggänger, sind also wiedersprechende Dinge.
Wenn man nun fraget: Warum sind wahre Christen so sorgfältig auf ihre Zeit? so ist die Antwort: Sie wollen etwas damit gewinnen. Sie wenden ihre Zeit mit Fleis zu Geschäften an, und durch die Geschäfte wollen sie grose Vortheile erlangen.“

(Johann Philip Fresenius: Auserlesene Heilige Reden über die Epistolische Texte aller Sonntäge und hohen Festtäge durchs gantze Jahr, Nebst einer Zugabe von Einigen Bus-Predigten. Mit nützlichen Dispositionen und zweyen Registern an das Licht gestellet. Franckfurt und Leipzig, Bey Heinrich Ludwig Brönner, 1755, S. 886-887)

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mmix.xxiii

Januar 6th, 2010 — 5:21am

James Baldwin: The Fire Next Time
Penguin Books in association with Michael Joseph, Harmondsworth / Ringwood 1963, 1964
7. Auflage 1971

beg, bee: 08/2009, 11/2009

96 Seiten, Taschenbuch
engl.-sprachig
Essays, Literatur, Rassenpolitik, Vereinigte Staaten

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Race and all that jazz

September 2nd, 2009 — 3:58am

In all jazz, and especially in the blues, there is something tart and ironic, authoritative and double-edged. White Americans seem to feel that happy songs are happy and sad songs are sad, and that, God help us, is exactly the way most white Americans sing them.

(James Baldwin: Down at the Cross, in: The Fire Next Time, p. 42)

Auch wenn er an dieser Stelle ein wenig vorschnell urteilt – man denke nur an die temperamentvolle, extravagante Anita O’Day und ihre lebhaften Nummern zwischen Hard Swing, Bebop und Improvisation: „the only white woman that belongs in the same breath as Ella Fitzgerald, Billie Holiday and Sarah Vaughan“ (Will Friedwald) -, so kann dem US-Amerikaner James Baldwin ein herausragendes Gespür für literarischen Witz und schwungvolles Schreiben nicht abgesprochen werden. Mit diesen Talenten griff der 1987 in Südfrankreich verstorbenen Schriftsteller schon in jungen Jahren gesellschaftliche Problematiken auf wie die Diskriminierung und Marginalisierung schwarzer US-Bürger (Ghettoisierung als Schickung in Unfreiheit), kritisierte die Verquickung von Religion und Rasse, Kirche und Kommerz, und thematisierte auch seine homosexuelle Orientierung, lange bevor die Bürgerrechtsbewegung und Freiheitsstürmer der Sechziger sich diesen und ähnlichen Fragen zuwandten. Nicht überall wird man zustimmen wollen, aber in den unterhaltsamen, leichten Ton des Erzählers kleidet sich ein gewichtiger, anregender Essayist.

Text: James Baldwins Essay My Dungeon Shook in dt. Übersetzung:
Mein Verlies ward aufgestoßen (92 kB) (PDF-Dokument)

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mmix.xxi

August 11th, 2009 — 11:47pm

Theodor Heuss: Dank und Bekenntnis
Gedenkrede zum 20. Juli 1944
Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins, Tübingen 1954

beg, bee: 07.08.2009, 07.08.2009

Der Text kann hier als PDF-Dokument online nachgelesen werden.

16 Seiten, Heft
dt.-sprachig
Politik, Drittes Reich, Deutschland

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mmix.xvi

Juni 23rd, 2009 — 3:58am

Don DeLillo: Libra
Penguin Books, London 1989
11. Auflage 199?

beg, bee: 05.06.2009, 22.06.2009

456 Seiten, Taschenbuch
engl.-sprachig
Roman, Literatur, Postmoderne, Nordamerika

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mmix.xii

April 15th, 2009 — 2:28am

Don DeLillo: Cosmopolis
Picador, London 2003

beg, bee: 14.03.2009, 14.04.2009

211 Seiten, Festeinband
engl.-sprachig
Roman, Literatur, Postmoderne, Nordamerika

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mmix.xi

April 14th, 2009 — 2:24am

Edward Lord Russell of Liverpool: Geißel der Menschheit. Kurze Geschichte der Nazikriegsverbrechen
Verlag Volk und Welt, Berlin 1956

beg, bee: 08.04.2009, 13.04.2009

264 Seiten, Festeinband
dt.-sprachig (Ü: Roswitha Czollek)
Nationalsozialismus, Holocaust, Drittes Reich, Deutschland

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mmix.vi

März 13th, 2009 — 5:56pm

Thomas Hammarberg: Human Rights in Europe: No Ground for Complacency
Viewpoints by the Council of Europe Commissioner for Human Rights
Council of Europe, Strasbourg 2008

beg, bee: 10.03.2009, 13.03.2009

Streitbar ist Thomas Hammarberg, Menschenrechtskommissar des Europarats, entschieden tritt er für Grundsätze und Überzeugungen ein, wie das europäische System der Menschenrechte fortentwickelt werden soll, und benennt, was noch im Argen liegt und Beachtung verdient. Obschon in den nunmehr 47 Mitgliedsländern viel erreicht ist mit der anno 1953 in Kraft getretenen Europäischen Menschenrechtskonvention und der Einsetzung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, gibt es nach Ansicht Hammarbergs keinen Grund, nachzulassen im Kampf für die Menschenrechte. So führt er zurecht die fortdauernde, quasi-systematische Benachteiligung der Roma in Europa als „shameful history of repression and violent atrocities“ (S. 129) und „an embarrassing failure“ (S. 8) an, geißelt die Rechtsvergessenheit im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, in dessen Rahmen an unzählige bürgerliche Freiheitsrechte gerührt wird, und weist beharrlich auf die noch immer weitverbreitete Mißhandlung von Frauen und Kindern hin (s. zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland z.B. [Tabelle 2004][Studie 2008]):

„The problem is deep and serious. As part of their daily lives, children across Europe and the world continue to be spanked, slapped, hit, smacked, shaken, kicked, pinched, punched, caned, flogged, belted, beaten and battered in the name of ‚discipline‘, mainly by adults whom they depend upon.“ (S. 107)

An der Publikation besticht die entschiedene Haltung Hammarbergs und sein unzweideutiges Bekenntnis zu den Menschenrechten, Auffassungen, die er präzise und prägnant formuliert. Hierbei muß man ihm nicht notwendig beipflichten – die Position des Schweden zu Fragen der Sicherungsverwahrung und lebenslänglichen Freiheitsstrafen mutet naiv an, ebenso seine Vorschläge zur partizipativen Einbindung von Kindern ins politische System, seine Kritik an der Abschiebungspraxis „irregulärer Migranten“ stellt staatliche Souveränitätsaspekte unbotmäßig hinter Menschenrechtsüberlegungen zurück -, aber die Reibungspunkte erlauben und stoßen eine notwendige Diskussion an, in der sich der Leser Rechenschaft geben kann über die ihm im Alltag so selbstverständlichen Freiheiten und Rechte. Eine zuweilen bewußt einseitig humanitäre Argumentation beflügelt die Idee der Menschenrechte in der Auseinandersetzung mit legalen, kulturell und ökonomisch motivierten Prinzipien.

Der Band versammelt Aufsätze, die Hammarberg zwischen April 2007 und März 2008 im Laufe seines zweiten Amtsjahrs als Kommissar für Menschenrechte verfaßt und alle zwei Wochen als Standpunkte („Viewpoints“) ins Internet eingestellt hat. Er verleiht den Menschenrechten eine wichtige, trotz ihrer Besonnenheit klar und deutlich vernehmbare Stimme und stellt sie dorthin, wohin sie gehören: in den öffentlichen Diskurs. Unter dem Menüpunkt „Viewpoints“ sind auf seiner Seite weitere Aufsätze des streitbaren Europarat-Menschenrechtskommissars zu finden.

„A united European voice is all the more important now that the United States have lost their moral authority as a result of their human rights violations in the so called ‚war on terror‘. I have been disappointed by the lack of a clear European governmental position on these violations. […] The near silence of Europe on these issues is embarrassing and undermines our credibility in other parts of the world.“ (S. 9)

134 Seiten, Taschenbuch
engl.-sprachig
Menschenrechte, Diskriminierung, Europarat, Europa

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März 10th, 2009 — 2:57pm

Excerpts from the Statement of the Dalai Lama on the Fiftieth Anniversary of the Tibetan National Uprising (PDF):

Having occupied Tibet, the Chinese Communist government carried out a series of repressive and violent campaigns that have included “democratic reform”, class struggle, communes, the Cultural Revolution, the imposition of martial law, and more recently the patriotic re-education and the strike hard campaigns. These thrust Tibetans into such depths of suffering and hardship that they literally experienced hell on earth. The immediate result of these campaigns was the deaths of hundreds of thousands of Tibetans. The lineage of the Buddha Dharma was severed. Thousands of religious and cultural centres such as monasteries, nunneries and temples were razed to the ground.
Historical buildings and monuments were demolished. Natural resources have been indiscriminately exploited. Today, Tibet’s fragile environment has been polluted, massive deforestation has been carried out and wildlife, such as wild yaks and Tibetan antelopes, are being driven to extinction.

These 50 years have brought untold suffering and destruction to the land and people of Tibet. Even today, Tibetans in Tibet live in constant fear and the Chinese authorities remain constantly suspicious of them. Today, the religion, culture, language and identity, which successive generations of Tibetans have considered more precious than their lives, are nearing extinction […] Many infrastructural developments such as roads, airports, railways, and so forth, which seem to have brought progress to Tibetan areas, were really done with the political objective of sinicising Tibet at the huge cost of devastating the Tibetan environment and way of life.

[…]

The Chinese insistence that we accept Tibet as having been a part of China since ancient times is not only inaccurate, but also unreasonable. We cannot change the past no matter whether it was good or bad. Distorting history for political purposes is incorrect.

We need to look to the future and work for our mutual benefit. We Tibetans are looking for a legitimate and meaningful autonomy, an arrangement that would enable Tibetans to live within the framework of the People’s Republic of China. Fulfilling the aspirations of the Tibetan people will enable China to achieve stability and unity. From our side, we are not making any demands based on history. Looking back at history, there is no country in the world today, including China, whose territorial status has remained forever unchanged, nor can it remain unchanged.

Our aspiration that all Tibetans be brought under a single autonomous administration is in keeping with the very objective of the principle of national regional autonomy. It also fulfils the fundamental requirements of the Tibetan and Chinese peoples.

[…]

From time immemorial, the Tibetan and Chinese peoples have been neighbours. In future too, we will have to live together. Therefore, it is most important for us to co-exist in friendship with each other.

Since the occupation of Tibet, the Communist China has been publishing distorted propaganda about Tibet and its people. Consequently, there are, among the Chinese populace, very few people who have a true understanding about Tibet. It is, in fact, very difficult for them to find the truth. There are also ultra-leftist Chinese leaders who have, since last March, been undertaking a huge propaganda effort with the intention of setting the Tibetan and Chinese peoples apart and creating animosity between them. Sadly, as a result, a negative impression of Tibetans has arisen in the minds of some of our Chinese brothers and sisters. Therefore, as I have repeatedly appealed before, I would like once again to urge our Chinese brothers and sisters not to be swayed by such propaganda, but, instead, to try to discover the facts about Tibet impartially, so as to prevent divisions among us.

???? – Support the Tibetan struggle.

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