Gemach

Oktober 11th, 2008 — 5:14a.m.

Maintenant ils étaient vieux, ils étaient tout usés, “comme de vieux meubles qui ont beaucoup servi, qui ont fait leur temps et accompli leur tâche”, et ils poussaient parfois (c’était leur coquetterie) une sorte de soupir sec, plein de résignation, de soulagement, qui ressemblait à un craquement.
Par les soirs doux de printemps, ils allaient se promener ensemble, “maintenant que la jeunesse était passée, maintenant que les passions étaient finies”, ils allaient se promener tranquillement, “prendre un peu le frais avant d’aller se coucher”, s’asseoir dans un café, passer quelques instants en bavardant.
Ils choississaient avec beaucoup de précautions un coin bien abrité (“c’est dans le courrant d’air, ni là: juste à côté des lavabos”), ils s’asseyaient – “Ah! ces vieux os, on se fait vieux. Ah! Ah!” – et ils faisaient entendre leur craquement.
La salle avait un éclat souillé et froid, les garçons circulaient trop vite, d’un air un peu brutal, indifférent, les glaces reflétaient durement des visages fripés et des yeux clignotants.
Mais ils ne demandaient rien de plus, c’était cela, ils le savaient, il ne fallait rien attendre, rien demander, c’était ainsi, il n’y avait rien de plus, c’était cela, “la vie”.
Rien d’autre, rien de plus, ici ou là, ils le savaient maintenant.
Il ne fallait pas se révolter, rêver, attendre, faire des efforts, s’enfuir, il fallait juste choisir attentivement (le garçon attendait), serait-ce une grenadine ou un café? crème ou nature? en acceptant modestement de vivre – ici ou là – et de laisser passer le temps.

(Tropisme XVI, pp. 99-100)

ex:
Nathalie Sarraute: Tropismes
Les Éditions de Minuit, Paris 1957

Werk und Autorin

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 10.08.2008.]

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mmviii.iv

Oktober 11th, 2008 — 5:09a.m.

Ralph Waldo Emerson: Nature
beg, bee: 01.08.2008, 02.08.2008

ex:
Stuart P. Sherman: Essays and Poems of Emerson
Harcourt, Brace and Company, New York 1921
S. 1-43

Essay “Nature” online

xlv, 525 Seiten, Festeinband
engl.-sprachig
Philosophie, Literatur, 19. Jh., Nordamerika

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 02.08.2008.]

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mmviii.iii

Oktober 11th, 2008 — 5:03a.m.

Ebba D. Drolshagen: Gebrauchsanweisung für Norwegen
Piper Verlag, München 2007
3. Auflage 2008

beg, bee: 10.07.2008, 21.07.2008

Von leichter Hand verfaßt, präsentiert die Deutsch-Norwegerin Ebba D. Drolshagen in der Piper-Reihe Gebrauchsanweisung für… hier eine Sammlung von Miniaturen über unseren nördlichen Nachbar, gespickt mit trockenem Humor, scharfer Beobachtungsgabe und anekdotischer Evidenz. Dabei nimmt sie skurille wie liebenswürdige Eigenheiten der Norweger ebenso aufs Korn wie deutsches Reiseprospekt-Fernweh, zeichnet die junge Geschichte des unabhängigen norwegischen Staates nach, rettet die traditionelle Küche aus der firmen Umklammerung von smalahoved und Pizza Grandiosa und spürt en passant der Sehnsucht des Sonntagsspaziergängers nach Leere und hytta nach. Charmant erzählt die Autorin vom norwegischen Spezifikum eines “royalen Republikanismus” (oder vice versa?) und von der Vernarrtheit junger emanzipierter Frauen in den traditionellen bunad, wobei das Königshaus als dänisch-englisch-schwedischer Import unstrittig akzeptiert ist, während die Diskussion um die Eroberung des heimischen Trachtenmarktes mit seinen 400 regionalen Varianten duch Fernostware noch andauert, wie Drolshagen köstlich entflicht.

Ei hyggelig bok

Das Buch erweist sich auch in der Abhandlung drögerer Eigenheiten des Landes mit den 2 Schriftsprachen und gefühlten 7000 Dialekten als unterhaltsame, informative und kurzweilige Lektüre und verschweigt dabei weder den skandinavischen Hang zum Jante-Korpsgeist noch die Verwurzelung der Gesellschaft im Haugianismus – einer Art nordischem Calvinismus. Darüber vergißt Drolshagen aber nicht, mit viel snillisme dem Leser rasch noch ein drollig verfaßtes Lese-matpakke ums andere beizulegen. Bedauerlicherweise ist der Text in der zweiten Buchhälfte ein wenig nachlässig redigiert worden, so daß sich einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler eingeschlichen haben, und in einem muß der Autorin entschieden widersprochen werden: Wenn sie das Kapitel Wie klingt ein Fjord?, welches die deutsche Begeisterung für Norwegens springlebendige Jazz- und Musikkultur abmißt gegen die fjord- und winterversessenen Stereotypen in Kritik und Lob, abschließt mit den Worten, sie sehne sich “nach einem anderen norwegischen Musikexport […], der ebenfalls ein Weltpublikum erreicht hat: Death Metal. Dreckig, laut, rotzig”, so irrt sie. Death Metal war ein Schwedenexport. Norwegen machte sich seinen Namen seit den frühen 1990ern mit Black Metal.

Det er to forskjellige par sko.

205 Seiten, Broschur
dt.-sprachig
Reiseliteratur, Länderportrait, Nordeuropa

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 01.08.2008.]

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Jimmie Durham: Ka! Ni! Kamama, An Dia

Oktober 11th, 2008 — 4:37a.m.

Ka! Kamama ist das Tscherokesenwort
Für Schmetterling oder Elefant.

Als wir Kamama zum ersten Mal sahen,
War es weniger Ehrfurcht
Vor seiner Größe, an dia – sagt man -,
Als vor seinem großspurigen Geflatter.

In unserem Denken betonen wir gern den Zusammenhang
Aller Dinge.
Ka! Ni! Kamama, an dia –
He! Schau! Ein Schmetterling, sagt man.

ex:
Jimmie Durham: –
Poesiealbum 209
Verlag Neues Leben, Berlin 1985

Besprechung

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 31.07.2008.]

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mmviii.ii

Oktober 11th, 2008 — 4:28a.m.

Jimmie Durham: –
Poesiealbum 209
Verlag Neues Leben, Berlin 1985

beg, bee: 31.07.2008, 31.07.2008

In die kollektive Erinnerung deutscher Leser sind die amerikanischen Ureinwohner janusgesichtig eingegangen, in Gestalt des heroischen edlen Wilden rousseauschen Zuschnitts, manifest in Karl Mays Romanen, und als verschlagene Bestie, unbarmherzig und blutrünstig, wie verkörpert in James Fenimore Coopers Last of the Mohicans durch Magua. Diese auch heute noch nachwirkende Ambivalenz in der Zuschreibung indianischen Charakters durch die Europäer wurde von Cooper in seltsamer Offenheit gefaßt, als Widerstreit idealisierter Typoi, wenn es in der Einleitung heißt: “Few men exhibit greater diversity, or, if we may so express it, greater antithesis of character, than the native warrior of North America. In war, he is daring, boastful, cunning, ruthless, self-denying, and self-devoted; in peace, just, generous, hospitable, revengeful, superstitious, modest, and commonly chaste.” Magua, jener im Umgang mit der Zivilisation gefallene Wilde, kann ob seiner Trunk- und Rachsucht auch gelesen werden als Vorläufer eines neuen Stereotyps, in dessen Wahr-Nehmung Typisierung und (größerer Grad an?) Realismus ein negatives Bild zeichnen: jenes des in Arbeitslosigkeit, Armut und Alkoholismus verharrenden, apathischen Ureinwohners. (Diese “Verfalls-Anschauung” ist in ihrer Zuschreibung der Wahrnehmung des anderen, in der Begegnung mit europäischer Zivilisation “primitiv” gedachten Volkes, der Aborigines Australiens, nicht ungleich: ein marginalisiertes Volk, rück- und randständig, überfordert und damit übergangen von den Segnungen der Moderne.) Warum also nicht zur Abwechslung (um der Authentizität willen?) auf die Stimme hören eines Vertreters jener Native Americans?

Mit Jimmie Durham, “[geboren] am 10. Juli 1940 als Stammesmitglied der Tscherokesen”, präsentiert sich im Poesiealbum 209 ein “Wortführer der Amerikanischen Indianerbewegung” der 1970er mit kraftvollen und melancholischen Gedichten, die ihn als politischen Aktivisten ebenso auszeichnen wie als genauen Beobachter und Chronisten seiner Generation und ihres Ringens um Anerkennung. Nicht müde des Kampfes, restauriert er den Stolz der indigenen Völker in ihrer Historie und verzichtet doch auf Kriegsgeschrei und Überhöhung, paart mythologische Bezüge mit sozialem Befund, worin ohne Larmoyanz auch Vorwurf und Anklage eingeflochten werden, schreibt ebenso agitatorisch wie lyrisch. Durhams Gedichte knüpfen an an die orale Tradition der nordamerikanischen Ureinwohner, Sprache ist ihm Erzählen und nicht Kunst oder Medium um seiner selbst willen; Erzählen von den Vorfahren und von den Mißständen, Deutung des Geschehenen und Kündung von Künftigem, Wach- und Warnruf zugleich. Gekleidet in eindrückliche Naturmetaphern birgt fast jeder Vers einen Appell zum Widerstand – gegen das Phlegma, das Vergessen, die Erniedrigung: die littérature éngagée als soziale Frage. “Die Historiker verlangen, daß wir von Alexandria erfahren / Und von Paris; die Namen von Ganges, Nil und Rhein / Haften im Gedächtnis der Kinder. // Der antiken Waldstadt Echota, / Wiege, Hoffnung und Herz eines Volkes, älter / Als die Pyramiden, gewährt man kein ehrendes Gedenken”. Selten ertappt der (europäische) Leser sich so verhaftet in seiner genuin europäischen Weltdeutung. Realismus und Belehrung gehen in Durhams Texten eine fruchtbare Verbindung ein, unbeschönigt, reflektiert und – überraschend.

Auszug: Ka! Ni! Kamama, An Dia
weitere Empfehlungen: Familienbindungen; Regenkrähenlied; Als Wildkatze entwischte; Mäusesegen

32 Seiten, Heft
dt.-sprachig (Ü: Edith Anderson)
Lyrik, Literatur, Nordamerika

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 31.07.2008.]

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??

Oktober 11th, 2008 — 4:06a.m.

For the first time, foreign media will be able to report freely and publish their work freely in China. There will be no censorship on the Internet.
(Jacques Rogge, president of the IOC, in a statement towards AFP on July 17, 2008)

I said what I thought and I said what I had to say and I reminded them of what they said themselves. This is not me lecturing them to do this and that. I said simply ‘you have said that, may I remind you of what you said yourself.’
(Jacques Rogge, president of the IOC, in an interview with dpa on July 23, 2008)

In another act of complacency towards the host of the Olympic Games 2008 in Beijing, the International Olympic Committee (IOC) bows out from its guarantees of freedom of press and unrestricted access to the internet for the foreign media covering the event.

Given the IOC’s policy of appeasement (“silent diplomacy” in Rogge’s sugar-coated wording) towards China’s use of force against political activists, journalists, religious minorities and dissidents in general in recent months, this comes hardly as a surprise. It is most evocative of the Committee’s shameful downplaying of Beijing’s role in the Tibet conflict and of it lending support to the Chinese regime’s exploitation of the Torch Relay this year (a “Journey of Harmony” in the PRC’s sugar-coated wording), a propagandistic coup de force unparalleled since the 1936 Berlin Games. And yet, these mishandlings do almost pale with regard to the IOC’s latest, yet again, weaseling tactics, and there is reason for pointing this out:

In the run-up to the Summer Games, Western powers, media and companies have shown time and again an amazingly acquiescent attitude towards China’s deteriorating human rights abuse records. This may be partly motivated by hopes for a change in the regime magically cropping up in the course of preparation and hosting of this year’s Olympics. While there have been critical reports on corruption and gross abuses in the “middle kingdom” (??), for sure, they have been counterbalanced, however, by stressing China’s economic and social prospects in most cheerful colours.

One should think that interpreting marginal developments as policy steps towards a bright democratic future…

There are, however, more issues at stake. While the concept of ?? in Chinese society (“maintaining face” in view of a person’s prestige) is hardly news to the Western world, the recent fashion of the “culturally aware” of putting much emphasis on this in the dialogue with our Chinese partners is responsible for a damning lack of adequate response by many of our representatives to China’s increasing power. In fact, this misunderstood (one-dimensional) “respect” for cultural idiosyncrasies proves highly irresponsible as it undermines both our particular positions and any prospect on universally agreed-on principles.

We need to underline our interests and present them with intact core articles of faith as non-negotiable conditiones sine non quibus. We must not accept the disregard of the PRC’s dictatorial regime for basic human rights, neither with view to the Chinese people itself nor, and particulaly not, as regards Western customs, traditions, societies and citizens, and yet the West seemingly does so again and again by failing to address outstanding problems and promises. A position of strength, even in the eye of China’s rapidly awakening sleeping giant, can only be maintained by maintaining one’s own face. Unfortunately, for the most part, ??, the concept and practice of kowtow, seems to prevail in our dealings with our friends from the East. (A similar pattern, btw, seems to guide our approach to Islam and militant Islamism.)

… should now, even for the ever so often optimistic, prove a tad more difficult.

In a case of strange coincidence, I found another report next to today’s news on the IOC’s failure to protest China’s censoring of foreign correspondents. It is reminiscent of this one and that one, and in fact it initially triggered this blog entry. The IOC’s cop-out in the face of the PRC’s breach of contracts – no, scrap that; news have it that the Committee itself forgot to tell about concluding such a deal and hence it is a case of the IOC shirking responsibility for the very idea of the Olympic Games – is probably not the final word on these Summer Games. More is there to follow, I’m afraid.

Isn’t it about time to reconsider boycotting the Beijing Games 2008? I certainly think so.

PS: Funny, yesterday Google wouldn’t let me find most sources linked to in this article. Telling, innit?

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 31.07.2008.]

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Divertimento ad fontes

Oktober 11th, 2008 — 3:54a.m.

La parole distingue l’homme entre les animaux: le langage distingue les nations entr’elles; on ne connoît d’où est un homme qu’après qu’il a parlé. L’usage & le besoin font apprendre à chacun la langue de son pays; mais qu’est-ce qui fait que cette langue est celle de son pays & non pas d’un autre? Il faut bien remonter, pour le dire, à quelque raison qui tienne au local & qui soit antérieure aux mœurs mêmes: la parole étant la premiere institution sociale ne doit sa forme qu’à des causes naturelles.

(Essai sur l’origine des langues, chap. I: Des divers moyens de communiquer nos pensées, p. 296)

ex:
Œuvres de J.J. Rousseau, Tome dix-septieme
Supplement aux œuvres de Jean-Jaques Rousseau [sic!], Tome sixieme
D.J. Changuion et Barthelemy Vlam, Amsterdam 1784

“Essai sur l’origine…” online

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 30.07.2008.]

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mmviii.i

Oktober 11th, 2008 — 3:48a.m.

Kathrin Schmidt: –
Poesiealbum 179
Verlag Neues Leben, Berlin 1982

beg, bee: 28.07.2008, 28.07.2008

Die Poesiealben des Verlags Neues Leben versammelten in der DDR von 1967 an, mit Augenmerk auf Schreiber des Ostblocks, in schmalen Heftchen namhafte wie auch junge neue Dichter, mit Auswahl- und Erstlingswerken. Dieser Band 179 der Reihe ist das Debüt der 1958 in Gotha geborenen Schriftstellerin Kathrin Schmidt, deren lyrisches Werk mir soweit unbekannt war, und beweist jugendliche Wortgewalt und Empfindsamkeit, welche ungewohnt scheint mit Blick auf die sterile, fast technische Methodik heutigen Dichtens. Sprachliche Experimente werden nur am Rande vorgeführt, zeugen aber in ihrer sparsamen Verwendung von der erstaunlichen Versiertheit der anno ‘82 23-, 24-jährigen Autorin; das Hauptmoment liegt auf eindrücklichen Bildern von Liebe, Verlust, Abschied und sinnlichem Wunsch, die einer unbändigen Lebenslust entspringen, wie sie ein jedem jungen Menschen innewohnt, so offen in die Begegnung mit Lebensangst und Lebenshunger aber nur selten ausgetragen wird. Der Übergang hyperrealistischer Detailtreue hin zum entfesselten Assoziationsspiel vollzieht sich mit jugendlicher Kraft, deren Verletzlichkeit im Balanceakt glaubhaft dem Leser angetragen wird und ihn faßt: Erinnerung, die sich in Lektüre vollzieht. Wie Kathrin Schmidt erdigen Metaphern eine facettenreiche, träumerisch-leichte Qualität abgewinnt und das Fährnis blutleerer Abstraktion umschifft, verspricht, dem “menschlichsten Fleisch” eine neue, schöpferisch-kraftvolle Stimme zu geben: der Sprache selbst. Im Verweisspiel mancher Texte scheint zuweilen auch eine politische Ebene auf – impliciter, genuin persönlich -, die zeitübergreifend bleibt und so weiterhin gültig den Anspruch freier dichterischer Sphäre und Menschlichkeit behauptet – gegen die Zeit und gegen die Umstände. Daß in der DDR eine solche Reihe wohledierter Lyrik monatlich aufgelegt wurde, zu “erhalten [..] an Zeitungskiosken und in jeder Buchhandlung”, läßt mich Vergleichbares in der heutigen kahlgefegten Lyriklandschaft umso mehr schmerzlich missen.

Auszug: Unterwegs zu meiner Mutter
weitere Empfehlungen: Heilkraut; Vorm Bäcker; Es ist kein Zweifel; Aufzug am Horizont

32 Seiten, Heft
dt.-sprachig
Lyrik, Literatur, DDR

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 28.07.2008.]

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Kathrin Schmidt: Unterwegs zu meiner Mutter

Oktober 11th, 2008 — 3:43a.m.

zug um zug komm ich näher
dem laub deiner stimme /
ich habe dies grünwarme dach schon
über mir fast / es blieb nach
dem tode des manns / meines
vaters / als nächtliches fragen
aus gründen des kälteren lakens
auch tage zerschlugen
wie irdnes getöpf / du
schnittest dich oft

ich fall aus dem bahnhof in eile / wie du gefalln
aus der trauer beim blick auf
die söhne und töchter /
eine davon rennt jetzt hinauf
zur stets warmen klinke /
die augen blauer
als irgendwann sonst

ex:
Kathrin Schmidt: –
Poesiealbum 179
Verlag Neues Leben, Berlin 1982

Besprechung

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 28.07.2008.]

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non forstår

Oktober 11th, 2008 — 3:35a.m.

die zungen springen wieder im
quartett und folgen leichtgefüßt
lauten kaskadierend trauten
liedern
casus lapsus exorzitien
stimmeln sträwkcür sinn/en/stellt
labiales konterfeuer
kuriose stammelei

in alle richtung wund/ge/wendet

wandeln stille pfade sie
züngeln an den interdentes
wohin leicht sich wort verliert
vexiert
und circes flirtelei verziertes
sich beswingt an tenner/reihen
flugs vorbei hin quadrilliert
im zungen/schlage füsilliert

[Archiv: Ursprünglich veröffentlicht am 04.07.2008.]

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